Der Entwurf widmet sich einer sorgfältigen Weiterentwicklung des Gebäudes, bei der die historischen Qualitäten erhalten und durch neue Massnahmen gestärkt werden. Das Projekt respektiert die Geschichte und reagiert gleichzeitig auf die modernen Bedürfnisse der Wohnbaugenossenschaft.
Das Herzstück bildet der „Salon Obertor“, ein zentraler Begegnungsraum, der die belebte Nordseite und den ruhigen Innenhof verbindet. Er schafft Offenheit und Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten, bietet aber auch intimere Rückzugsorte. Die flexiblen Nutzungsbereiche und sorgfältig gestalteten Aussenräume laden zu Begegnungen ein.
Das Potenzial für die grosszügige Öffnung und Aussenwirkung der Erdgeschosse geht zurück auf die einstigen Nutzungen und die starken Eingriffe von 1952, als die Gebäude zur Polizeistation mit Einstellhallen für die Einsatzfahrzeuge umgebaut wurden. Die hierfür gemachten Eingriffe waren sehr tiefgreifend und wirkten fremd gegenüber dem historischen Bestand. Hier setzt der Entwurf einen Fokus und nimmt mit einer neuen Gliederung und mit bewusst eingesetzten Farben und Materialien Bezug auf die historischen Elemente. So sind die sichtbaren, aussenliegenden Stahljoche auch eine leise Referenz an die einstige Schmiede, welche hier ab 1855 betrieben wurde.
Der Salon im Erdgeschoss wird beidseitig flankiert durch flexibel unterteilbare Gewerbeflächen, die zudem unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten bieten – vom kleinen Atelier über einen Saal für ein Yogastudio bis zur Kaffeemanufaktur. In den oberen Geschossen werden die Büroräumlichkeiten der Polizei in unterschiedlich grosse Wohnungen umgebaut, welche einen möglichst breiten, inklusiven Mix an Menschen ansprechen soll, die das Haus beleben. Auf dem Dach findet sich schliesslich die gemeinsam nutzbare Terrasse, für bunte Feste unter freiem Himmel.