Die Mehrfamilienhäuser Herr Lomm, sind zentral gelegen in der Nähe des Bahnhofs Altstetten in Zürich und bieten eine Vielfalt an kleinen bis mittelgrossen Wohnungen. Dadurch dass die Volumen die Körnigkeit der ursprünglichen Bauten aus dem 20. Jahrhundert weiterführen, integriert sich die architektonische Gestaltung nahtlos in den städtebaulichen Kontext. Die Baukörper entlang der Herrligstrasse sind durch ein gemeinsames Treppenhaus verbunden und bilden eine zusammenhängende Fassade. Rückwertig im gemeinsamen Hof sind sie getrennt und zusammen mit dem Solitär am Lommisweg als Ensemble aus den drei Grundkörpern lesbar.
Die Fassaden zeichnen sich durch eine klare Gliederung aus: Das Erdgeschoss bildet einen deutlichen Sockel, während die stehenden Fensterflügel im oberen Bereich einen spannenden Rhythmus aus Öffnung und Fläche erzeugen. Markante Fensterbänke betonen die Öffnungen, und bei raumhohen Fenstern treten sie weit ausladend aus der Fassade hinaus und dienen als Mini-Balkon, beispielsweise für Pflanzen. Die Köpfe im Dachgeschoss sind mit "Augen" geziert und schaffen so eine Verbindung zwischen den drei Hauptkörpern. Insbesondere zur Herrligstrasse entsteht eine Analogie zwischen dem grossen und kleinen Bruder, was zur Strukturierung der langen Fassade beiträgt.
Typische Merkmale des Projekts sind allseitige vorspringende Erker, die je nach Funktion als Jahreszeitenzimmer oder Raumtaschen zur Erweiterung schmaler Grundrisse dienen. Ein besonderes Detail ist die "Frisur" aus Pflanzen als krönender Abschluss jedes Erkers.
Eine besondere Herausforderung war der Entwurf der Grundrisse. Mit der vorgegebenen Position des Treppenhauses und dadurch diagonal unterteilten Baukörper entstanden lange, schmale Wohnungen. Unser Ziel war es, trotz der gegebenen Länge tote Korridorflächen möglichst zu vermeiden. Dies lösten wir durch bewusste Platzierung der Erker, welche die Räume aus der Fassade hinaus erweitern. In Kombination mit einer durchdachten Anordnung der Nutzungen entstanden vielseitige, luftige und spannende Wohnungen.