Haus + Flora

Ein bestehendes Mehrfamilienhaus mit Einzimmerwohnungen wird neu gedacht. Mit Hilfe von Bepflanzungen werden Lösungen gesucht, die eine bessere Wohnqualität erzielen und die Gemeinschaft fördern. 

These

Während die Städte dichter und heisser werden und wir uns immer häufiger in der schnellen, digitalen Welt bewegen, braucht es für den Menschen Wohnoasen als Rückzugsorte, die ihn zum Innehalten auffordern und seine Sinne anregen. Der Einbezug von Pflanzen in die Architektur kann dies leisten. 

Ort

Im grünen Winterthurer Quartier Inneres Lind steht heute ein moderner Sonderling zwischen den Ortsbild-prägenden Gründerzeitbauten. Zwar überzeugt das effizient gedachte Mehrfamilienhaus mit einer überdurchschnittlich hohen Wohnungsdichte. Andererseits steht es mit einer spärlichen Bepflanzung und einer fast durchwegs asphaltierten Umgebung im starken Widerspruch zur durchgrünten Qualität des Quartiers. Den Bewohnern stehen keine Aufenthaltsräume im Aussenraum zur Verfügung. 

Fokus

Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt in der Verbesserung der Wohnqualität der knapp bemessenen Räume. Dabei soll ein Bezug zu den Pflanzen und deren Pflege geschaffen werden. Die sinnliche Komponente der Flora soll dem stressigen, hektischen Alltag ein Gegenüber bieten, an deren Wachsen, Blühen und Duften sich die Bewohner erfreuen können. Besonders wenn das kleine Zuhause künftig gleichzeitig auch Homeoffice sein muss. 

Konzept

Das Erdgeschoss wird von den Autos befreit und erhält Raum für gemeinschaftliche Nutzungen im Inneren, sowie einen Vor- und Hofgarten im Aussenraum. Zur Strasse hin ist die Atmosphäre festlich und laut, dem Hof zugewandt leise, und lieblich. Die Wohnungen werden saniert, erhalten aber ihren Charakter. Einzelne Elemente entlang der Fassade bilden eine grüne Kruste und werten den Innenraum auf. Das Dach wird für alle Bewohner zugänglich gemacht. Eine Laube spendet Schatten für den sonnigen Ort, der nach Kräutern duftet und den Blick in die Ferne schweifen lässt.